Die Geschichte der Arbeiterwohlfahrt
13.12.1919 | Gründung der AWO Die Sozialdemokratin Marie Juchacz gründete die AWO als „Hauptausschuss für Arbeiterwohlfahrt in der SPD“. Hinter der Gründung stand das Ziel, Not zu lindern und ihr vorzubeugen: „Arbeiterwohlfahrt ist die Selbsthilfe der Arbeiterschaft“ (Friedrich Ebert, 1925). Die AWO forderte soziale Rechtsansprüche ein. Der Massenverelendung wurde mit praktischer Selbsthilfe in einer Vielzahl von Diensten und Einrichtungen begegnet. Die AWO unterhielt Nähstuben, Mittagstische, Werkstätten und Beratungsstellen. Viele sozialdemokratische Frauen und Männer wurden für einen sozialen Beruf ausgebildet. Zur Finanzierung veranstaltete die AWO eine eigene Lotterie und verkauft Arbeiter – Wohlfahrtsmarken. |
1926 -1931 | Anerkennung der AWO als Reichsspitzenverband der Freien Wohlfahrtspflege 1931 engagierten sich rund 135.000 ehrenamtliche Helferinnen und Helfer der AWO in der Kindererholung und im Kinderschutz, in der Altenbetreuung und Jugendhilfe, in Notstandsküchen und Werkstätten für Behinderte und Erwerbslose sowie in Selbsthilfenähstuben. Die AWO wird zur Helferorganisation für die mehr als 20 Millionen hilfebedürftigen Menschen in Deutschland, unabhängig von Herkunft und Konfession. |
1933 -1944 | Verbot der AWO Ab 1933 versuchten die Nationalsozialisten, die AWO zu übernehmen. Da sich die Aktiven dem widersetzten, wurde das Vermögen der AWO beschlagnahmt und die Mitglieder verfolgt. Als Organisation hörte die AWO auf zu existieren, die Hilfe für Notleidende und Verfolgte des Naziregimes wurde in der Illegalität fortgesetzt. |
1947 – 1949 | Neubeginn der AWO Nach Kriegsende begann der Wiederaufbau der AWO als parteipolitisch und konfessionell unabhängige und selbständige Organisation. Für das sowjetische Besatzungsgebiet einschließlich Ost-Berlin erhielt die AWO keine Zulassung, ehrenamtliche Helfer/innen arbeiteten jedoch im Verborgenen. In den drei Westzonen und in Berlin gab es bereits wieder 50.000 ehrenamtliche Helferinnen und Helfer und 300.000 Freunde und Mitglieder der AWO. Marie Juchacz kehrte aus der Emigration zurück und wurde Ehrenvorsitzende der AWO |
1953 -1989 | Die AWO entwickelte sich Kindergärten und Horte entstanden, Volksküchen verteilten Mahlzeiten an Bedürftige, die AWO wurde auf allen Feldern der sozialen Arbeit aktiv 1959 hatte die AWO bundesweit 300.000 Mitglieder, 5.000 Ortsvereine, 353 Heime, 250 Kindergärten, 4.000 hauptberufliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und über 70.000 Helferinnen und Helfer. |
Seit 1989 | Nach dem Fall der Mauer im August 1989, begann die AWO im Rahmen von West-Ost-Partnerschaften in den fünf neuen Bundesländern einen Aufbauprozess. Ein Jahr später, schlossen sich die Landes- und Bezirksverbände der AWO in ganz Deutschland auf einem Bundestreffen in Berlin zusammen, die erste gesamtdeutsche Bundeskonferenz fand am 20. und 21. April in Nürnberg statt. Heute ist die AWO flächendeckend in allen Bundesländern tätig. |