DUISBURG (18.06.2021). „Dann hole ich meinen großen Bruder!“ – das dachte sich Cordula Römer, Leiterin zweier Begegnungs- und Beratungszentren (BBZ) der AWO-Duisburg, nicht etwa als Kind auf dem Schulhof, sondern als 2009 noch tatkräftige Unterstützung auf einem Sommerfest gesucht wurde.
Bruder Norbert Nass kam, grillte und ist seitdem Ehrenamtler in ihrem Bereich. Wobei seine Geschichte schon viel früher beginnt. Als Orthopädietechniker war er bereits als Lieferant des Seniorenzentrums Lene Reklat in Rheinhausen tätig. Als seine Schwester Hilfe anfragte, zögerte er nicht lange, für ihn war das Umfeld quasi ein Heimspiel.
Es begann mit einem Sommerfest
Cordula Römer arbeitete 20 Jahre als Diplom-Sozialpädagogin in den Seniorenzentren der AWOcura, bis sie 2009 die Leitung der Begegnungs- und Beratungszentren Beeck und Rumeln-Kaldenhausen übernahm. Während sie hier hauptsächlich die Beratungsangebote durchführt, stützt sich die Arbeit in den Begegnungs- und Freizeitangeboten für ältere Menschen maßgeblich auf ein Netzwerk von freiwillig Engagierten.
Als im Jahr ihrer Leitungsübernahme ein Sommerfest im Beecker BBZ geplant war, fehlte noch jemand, der das Team rund ums leibliche Wohl unterstützte. Kurzerhand fragte sie ihren Bruder, einen leidenschaftlichen Griller, ob er ihr aushelfen könne. Norbert Nass, der mittlerweile Rentner war, freute sich über die Aufgabe und fand sich schnell auch bei weiteren Anlässen nicht nur am Grill, sondern manchmal auch am DJ-Pult wieder. Seit 2018 ist er nun auch Mitglied bei der AWO.
Corona als Chance für Neues
Als die Pandemie begann, brachen die Begegnungsangebote in den Zentren zunächst weg, der Schutz der älteren Menschen stand an erster Stelle. Cordula Römer nutzte die Zeit, um zusammen mit ihrem Bruder neue Küchen für beide Standorte zu planen. Sein handwerkliches Geschick war dabei von großem Nutzen. „In Rumeln waren überall alte grüne Fliesen an den Wänden, das sah nicht schön aus“, berichtet der 64-Jährige. „Ich habe passend zu den neuen Küchenmöbeln die 3m hohen Wände mit Vinyllaminat verkleidet. Jetzt werden die Räume hoffentlich bald wieder mit Leben gefüllt.“
Seine Schwester kann an dieser Stelle vorsichtige Hoffnung machen. Die Planungen für erste Begegnungen laufen, einige Kleingruppen starten schon bald. „Während die meisten älteren Menschen bereits zweifach geimpft sind, dauerte es bei den Kursleitungen, die jünger sind, an manchen Stellen etwas länger, bis sie dran waren“, erklärt sie. „Aber jetzt geht es gut voran.“
Ehrenamt ist sinnvoll
Norbert Nass freut sich, dass bald wieder Gespräche stattfinden können in den Begegnungs- und Beratungszentren. Seine freiwillige Tätigkeit hilft nicht nur anderen, auch er selbst profitiert davon sehr: „Ich bin froh, wenn ich etwas Sinnvolles zu tun habe. Ich habe Menschen immer gern geholfen, schon damals in meinem Beruf. Es macht Spaß und man bekommt viel Dankbarkeit zurück, das motiviert immer wieder aufs Neue.“
Ein großes DANKE richten wir von der AWO-Duisburg an #EHRENNORBERT, der hoffentlich bald auch wieder mit Grillzange und großem Können auf den Festen unserer Einrichtungen zu sehen sein wird.